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gsohn1
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Trotz des rasanten technologischen Fortschritts haben viele Unternehmen nicht erkannt, wie wichtig die tägliche Erfahrung der Nutzerinnen und Nutzer ist - intern und extern. Was erlebt man in der eigenen Organisation und was erlebt man als Kunde?

Eine klare und verständliche Kommunikation ist entscheidend. Wenn Fachleute ihre Kenntnisse nicht verständlich vermitteln können, entsteht eine Kluft zwischen Technologie und Anwender. Für Softwareentwickler mag es unnötig erscheinen, intuitive Symbole oder Drag-and-Drop-Funktionen zu verwenden, da sie mit Code effizienter arbeiten können. Aber in fast allen anderen Lebensbereichen sind die meisten von uns Laien. Deshalb sollten Technologieunternehmen stets darauf abzielen, ihre Produkte und Dienstleistungen sowohl für Experten als auch für den durchschnittlichen Benutzer zugänglich zu gestalten.

Es wäre lächerlich, jemandem, der programmieren kann, irgendwelche Bildchen anzubieten. Der macht das mit seinen kurzen Programmbefehlen eleganter, schneller, effektiver und wahrscheinlich auch lustvoller. Während wir aber gleichzeitig in fast allen anderen Lebenssituationen Laien sind, also jeder Mensch ist fast immer Laie, nur in seinem eigenen Berufsfeld eben nicht. Man muss deshalb den gleichen Gegenstand mit einer unterschiedlichen logischen Tiefe behandeln. Entsprechend unterschiedlich sind die Anforderungen an das Interface-Design.

Der Multi-Perspektiven-Ansatz zur Digitalen Adoption (MPADA) kombiniert verschiedene Modelle, um eine umfassende Sichtweise zu erhalten. Er betrachtet die digitale Adoption nicht nur als technologische Herausforderung, sondern auch als sozialen, kulturellen und individuellen Prozess.

In der technologischen Dimension geht es um die Alltagstauglichkeit. Tools müssen schnell anwendbar sein.

In Fragen der Organisation steht eine Kultur des Experimentierens, Lernens und Anpassens im Vordergrund. en, wie Veränderungen auf organisatorischer Ebene gefördert und unterstützt werden können.

Die individuelle Dimension konzentriert sich auf die Akzeptanz und den emotionalen Prozess bei der Einführung neuer Technologien.

Um die digitale Adoption erfolgreich umzusetzen, sollten Unternehmen Implementierungsstrategien auf Basis der verschiedenen Dimensionen entwickeln:

1. Technologie-Einführung: Es ist wichtig, die klaren Vorteile und Alleinstellungsmerkmale der Technologie zu kommunizieren und kontinuierliche Schulungen anzubieten.

2. Kultureller Wandel: Eine offene und innovationsfreudige Kultur sollte gefördert werden, in der Mitarbeiter ermutigt werden, neue Tools auszuprobieren und Feedback zu geben.

3. Individuelle Unterstützung: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten durch gezielte Schulungen und Mentoring permanent begleitet werden.

Und da ist ein Rollenwechsel interessant. Wie kann Bildung im Kontext der täglichen Anwendungen in der digitalen Ökonomie auf eine Zukunft vorbereiten, die wir nicht kennen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Projekts "König von Deutschland", bei dem wir uns intensiv mit möglichen Zukunftsszenarien und der Vermittlung einer explorativen Haltung beschäftigt haben. Dabei haben wir ein didaktisches Konzept entwickelt, das auf dem Prinzip des "Lernens durch Lehren" basiert.

Unser Ziel war und ist es an der Hochschule Fresenius, den Studierenden eine aktive Rolle zu geben und sie dazu zu ermutigen, gesellschafts- und wirtschaftspolitisch relevante Themen eigenständig zu erforschen und in Live-Formaten zu präsentieren. Dabei haben sie sich mit Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Ethik auseinandergesetzt, Expertenmeinungen eingeholt und Umfragen durchgeführt.

Die Ergebnisse sind beeindruckend. Die Studierenden arbeiten sich in wirtschaftsethische Fragen ein und entwickeln innovative Lösungsansätze für die Praxis in Unternehmen - von der Pharmabranche bis zu Medienverlagen . Im Vergleich zu traditionellen Prüfungen und Wissensabfragen hat sich gezeigt, dass das Prinzip des "Lernens durch Lehren" zu einer intensiveren Recherche führt.

Das Besondere an unserem Ansatz ist, dass wir Theorie und Praxis miteinander verbinden. Wir vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch die Fähigkeit, dieses Wissen in realen Situationen anzuwenden. Unsere Studierenden lernen, sich flexibel an verschiedene Situationen anzupassen und komplexe Probleme zu lösen. Dabei spielt die Vernetzung von verschiedenen Wissensbereichen eine wichtige Rolle.

Wir wissen nie genau, was am Ende herauskommt. Aber in den meisten Fällen haben die Studierenden beeindruckende Ergebnisse erzielt. Sie haben gelernt, selbstständig zu denken und Lösungen zu finden.

Das Prinzip des "Lernens durch Lehren" basiert auf der Erkenntnis, dass intensives Denken und Problemlösungsfähigkeiten die Grundlage für Glück und Erfolg sind. Indem wir die Studierenden dazu ermutigen, aktiv zu denken und Probleme zu lösen, bereiten wir sie auf eine Welt vor, die sich ständig verändert und in der sie mit Unsicherheit und Komplexität umgehen müssen.

Unser Ziel ist es, die Welt zu verbessern, indem wir Menschen dazu befähigen, ihre Bedürfnisse besser zu befriedigen und gemeinsam an Lösungen für globale Probleme zu arbeiten. Dafür müssen wir die Strukturen schaffen, die es uns ermöglichen, unsere Bedürfnisse zu erfüllen und die Welt nachhaltig zu gestalten.

Das Projekt "König von Deutschland" ist ein Beispiel dafür, wie Bildung junge Menschen auf diese Herausforderungen vorbereiten kann. Es zeigt, dass das Prinzip des "Lernens durch Lehren" eine effektive Methode ist, um die Weltverbesserungskompetenz zu entwickeln und junge Menschen dazu zu befähigen, aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuwirken.

Insgesamt ist das Projekt ein Erfolg und hat gezeigt, dass Bildung mehr sein kann als das bloße Vermitteln von Wissen.

Unternehmen empfiehlt Jean-Pol Martin, der Kopf hinter dem Konzept "Lernen durch Lehren", sich intensiv mit dem Menschenbild und den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen. Die Gehirnforschung könne dabei helfen, ein klares Bild davon zu entwickeln, wie man mit Menschen umgehen und sie motivieren sollte.

4 Comments
ThomasJenewein
Product and Topic Expert
Product and Topic Expert
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Den Multi-Perspektiven-Ansatz zur Digitalen Adoption (MPADA) finde ich sehr spannend - auch den Brückenschlag zum König von Deutschland Beispiel und das Lernen durch Lehren. Danke!

Meine Frage dazu: Wie hängt Deiner Meinung nach die Weltverbesserungskompetenz mit der digitalen Adoption und Adaption an das Digitale zusammen. 

gsohn1
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Weltverbesserungskompetenz beflügelt die Fähigkeiten zur Anwendung von innovativen digitalen Technologien. In den Kursen an der Hochschule haben wir das deutlich gesehen. Wer sich im Team einer Herausforderung stellt, zieht wirklich alles Register bei der Recherche, bei der Entwicklung von neuen Methodiken, beim Erkenntnisgewinn. All das ist entscheidend, um so eine Art Flow zu erzeugen. Also Begeisterung beim Einsatz von Tools, etwa bei den Liveübertragungen am Ende des Semesters, wo die Ergebnisse der studentischen Gruppen vorgestellt wurden und Anfang Dezember wieder vorgestellt werden. Für diesen Ansatz haben Lutz Becker und ich ja den Wissenschaftspreis für digitale Lehre gewonnen, weil wir den Effekt ja auch empirisch nachweisen konnten. 

ThomasJenewein
Product and Topic Expert
Product and Topic Expert
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Vielen Dank - Begeisterung finde ich übrigens eine sehr erstrebenswerte Emotion bzgl. Flow Lernen. Ist sicher besser als Bezeichnung auch in meiner Adoption Pyramide an der Spitze - anstatt dem Begriff Liebe